Praxiserfahrung wird bei uns groß geschrieben

Im 3. Ausbildungsjahr der Fachschule Heilerziehungspflege i-HEP führen die Lernenden ein achtwöchiges Praxisprojekt durch.

In diesem Projekt, das Teil der praktischen Ausbildung ist, sollen Sie umfassende Kompetenzen für die Entwicklung und Durchführung von Förder- und Inklusionsangeboten zeigen und entwickeln. 

Aus pädagogischer Perspektive steht das eigenverantwortliche Handeln und Entscheiden im Vordergrund. Sie sollen Ihr bisher erworbenes Wissen nutzen, um im Lebens- oder Sozialraum von Menschen mit Behinderung / Beeinträchtigungen Bedarfe aufzuzeigen und Potentiale für inklusive Arbeit zu erkennen und zu entwickeln.

Das Projekt lehnt sich an das Konzept "Lernen durch Engagement" oder "Service-Learning" an. Damit ist eine Lehr- / Lernform gemeint, in der gesellschaftliches Engagement von Schüler/innen mit fachlichem, schulischen Lernen verknüpft wird, also ein Einsatz / Engagement für das Gemeinwohl auf Basis schulischer (Aus-)Bildung stattfindet (vgl. Seifert/Zentner, 2010). 

Wichtig ist die Vernetzung mit externen (außerschulischen) Kooperationspartnern, durch die ein realer Projektauftrag gestellt wird.

Der begleitend verfasste Projektbericht ersetzt einen Teil der schriftlichen Abschlussprüfungen.

Die Projektergebnisse werden im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung mit den Projektpartnern vorgestellt und gewürdigt.

i-HEP-Schüler etablieren inklusive Walkinggruppe in Burgdorf

Drei Lernende des dritten Ausbildungsjahres haben im Rahmen der Inklusiven Praxisprojekte in Kooperation mit der Lebenshilfe eine Walkinggruppe ins Leben gerufen und etabliert, die Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bei moderater Bewegung in Kontakt bringen soll. Das Angebot ist in Burgdorf so gut angenommen worden, dass die drei frisch gebackenen HEPs die Walkinggruppe ehrenamtlich auch nach dem Examen weiterführen werden.

Pressebericht im Burgdorfer Marktspiegel am 18.04.2015

Das Engagement unserer Schüler fand auch Eingang in der Presse!

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„Essen auf Rädern – inklusive Suppenküche“

Es duftet bereits herrlich nach Steak und Bratwurst auf dem Flur, als die drei Bauarbeiter Gerald Fitz, David Stein und Dominik Hanninger die Küche betreten. Alle drei arbeiten am Hochbahnsteig für die Haltestelle Großer Hillen (Kirchrode), um dort endlich ein barrierefreies Einsteigen zu ermöglichen. Die Küche gehört zu einer naheliegenden Wohngruppe. 16 Menschen mit Behinderungen leben hier zusammen, die von DIAKOVERE Annastift Leben und Lernen betreut werden. Bereits zum sechsten Mal, seit Ende April, haben dort Bewohner mit der Unterstützung von drei Lernenden der Heilerziehungshilfe mit dem Schwerpunkt Inklusion für die Tiefbauarbeiter gekocht.

„Eigentlich wollten wir für die Bauarbeiter als Dankeschön grillen, aber das Wetter hat uns nach drinnen gezwungen, erzählt die Lernende Karina Gründer. Zusammen mit Ihren Mitschülerinnen Sagana Sivarajah und Alessa Dietrich betreut Sie das Projekt im Rahmen ihres Examens. Die Idee stammt jedoch von einer Bewohnerin selbst. „Wenn das fertig ist, können wir endlich mit der Linie 5 in die Stadt fahren, ohne große Umwege. Wir wollten uns bei den schwer arbeitenden Männern erkenntlich zeigen“, erläutert Anja Helm. Die Heimleitung war von der Idee begeistert und stellte ein Budget von 250 Euro zur Verfügung.

Die schwer arbeitenden Männer fanden ausschließlich lobende Worte für das Projekt. „Das Essen in den letzten Wochen war einfach fantastisch“ erklärt Gerald Fitz bevor er sich weiter seinem Steak widmet. In den vergangen sechs Wochen stand für die Bauarbeiter eine Reispfanne, Würstchen mit Kartoffelsalat, Frikadellen und eine Kartoffelsuppe auf dem Speiseplan. Letztere kommentierte Tiefbauarbeiter David Stein mit den Worten „ Die war wirklich einwandfrei!“ und einem zufriedenem Grinsen. „Unsere Gäste waren aber auch sehr nett. Sie werden uns schon ein bisschen fehlen“ antwortete Martin Knote auf die lobenden Worte. Denn die sechste gemeinsame Mahlzeit ist vorzeitig auch die letzte. „Wir werden sehen, was sich da machen lässt, sagt Sivarajah. Vielleicht sind ja neue Lernende verfügbar, die weiterkochen möchten.

Schülerfirma Bildungsbrücke

Seit 2013 betreibt der Ausbildungsgang i-HEP des DIAKOVERE Fachschulzentrums die Schülerfirma "Bildungsbrücke". Das Bild der Brücke steht symbolisch für die unterstützte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und den Weg in eine inklusive Gesellschaft. 

Bildung wird offen verstanden als Angebot neue Erfahrungen in das eigene Leben zu integrieren und soll insbesondere für die Bewohner des Wohn- und Betreuungsbereichs unseres Kooperationspartners "Annastift Leben und Lernen" neue Erfahrungswelten eröffnen.  Die Angebote, die vom Trommelworkshop über Schnitzeljagt bis zum DJ-Probenachmittag reichen, sollen Menschen aus dem Stadtteil mit und ohne Behinderung miteinander verbinden und finden derzeit 14tägig im Wohn- und Betreuungsbereich statt.

Die Schülerfirma ist reguläre Einsatzstelle der praktischen Ausbildung und wird durch eine Lehrkraft als Praxisanleiter begleitet. Nach 20 Stunden vorbereitendem Unterricht in Projektmanagement, BWL und Marketing wurde die Verantwortung für Planung, Konzeptionierung, Durchführung und Evaluation an die Lernenden übergeben, die das Gesamtkonzept entwickelt und auch den Namen "Bildungsbrücke" erdacht haben. 

In der Umsetzung wird die Bildungsbrücke von jeweils zwei Lernenden des zweiten Ausbildungsjahres für ein halbes Jahr übernommen und im Anschluss an ein neues Team übergeben. 

Dabei kann auf die Erfahrungen in der praktischen Ausbildung im ersten Ausbildungsjahr aufgebaut und auf Kompetenzen in der Pflege und Versorgung sowie Freizeitgestaltung zurückgegriffen werden.

Basierend auf dem Gedanken, dass Lernen ein lebenslanger Prozess ist, sind die Angebote nicht nur abwechslungsreich und lebensnah, sondern vor allem auch spannend und interessant, herausfordernd und kreativ, manchmal etwas verrückt aber immer mit viel Spaß verbunden.

Wegen der großen Resonanz ist geplant, in Zukunft das Team der Bildungsbrücke auf vier Lernende zu verdoppeln, um ein wöchentliches Angebot realisieren zu können.

Die Bildungsbrücke orientiert sich am Konzept Service-Learning und verknüpft so schulisches Lernen mit einem realen gesellschaftlichen Bedarf und Auftrag

"Und da habe ich gemerkt: Ich kann das!!"

Bewohnerin nach dem Trommelworkshop

"..wirklich geniale Schülerfirma"

Pastorin im Wohn- und Betreuungsbereich

"Eine große Bereicherung für unsere Bewohner, gerade an den ruhigen Tagen?!"

Mitarbeiter Wohn- und Betreuungsbereich

"Es wird nie langweilig. Weder für die Bewohner noch für uns? Es gibt Highlights, die immer wieder angeboten werden können. Aber wir sind gefordert, immer wieder neue Ideen zu entwickeln und neue Angebote zu erfinden?"

Schüler, Betreiber der Schülerfirma

"So viel Eigenverantwortung in der Ausbildung? das ist toll! Natürlich wurden wir von unserem Lehrer unterstützt, aber eigentlich waren wir die Chefs und haben alles selber organisiert? Und man weiß, wofür man es macht! Wenn wir nicht da sind oder keine Lust haben, gibt es kein Angebot, das geht nicht?!"

Schüler, ehem. Betreiber der Schülerfirma

Klatschmohn - inklusives Theaterprojekt

Erstmalig haben Lernende der Fachschule i-HEP am jährlich statt findenden inklusiven Klatschmohn-Theaterfestival teilgenommen. Aus der Zusammenarbeit mit Veranstaltern und Teilnehmenden entstanden in Kleingruppen oder Teams Artikel für unterschiedliche Medien. Hier ein Beispiel von zwei Lernenden der Klasse HEP12:

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Inklusionstag Kronsberg

Im Stadtteilzentrum KroKus auf dem Kronsberg haben Auszubildende einen inklusiven Aktionstag organisiert, an dem rund 300 Kinder aus verschiedenen Schulen mit und ohne Förderschwerpunkt teilnahmen. Veranstaltet wurde der Inklusionstag vom Bildungsnetzwerk "BiNe", dem sich die Fachschule i-HEP angeschlossen hat. Ein vielfältiges Aktionsangebot lud zum Mitmachen, Ausprobieren und Beobachten ein. Die Lernenden der Klasse HEP12 haben als eigene Mitmach-Station ein "Mega-Inklusionsbild" mit Fingerfarben entstehen lassen und an anderen Stationen als Assistenten Kindern mit Beeinträchtigungen unterstützt. Der Bezirksbürgermeister begrüßte die Besucher und betonte die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die Umsetzung des Inklusionsgedankens. 

Interesse? Wir freuen uns darauf Sie persönlich kennenzulernen.